PUR-Schaumstoffe

PUR-Schaumstoffe gehören zu den Werkstoffen mit den vielfältigsten Anwendungs- und Lösungsmöglichkeiten – und seit 60 Jahren zu unserem Kerngeschäft.

Aufgrund ihrer Offenzelligkeit und elastischen Zellstege sind PUR-Schaumstoffe sehr flexibel und verfügen je nach Type über ein hohes Rückstellvermögen. Darüber hinaus gewährleistet die offene Zellstruktur eine hohe Luftdurchlässigkeit sowie Flüssigkeitsaufnahme.

Wegen dieser Eigenschaften kommen PUR-Schaumstoffe nicht nur als Matratzen zum Einsatz, sondern auch als Polstermaterialien in der Möbel- und Automobilindustrie. Im Verpackungsbereich spielen sie aufgrund ihrer stoßabsorbierenden Eigenschaften und hohen Flexibilität eine wichtige Rolle. In Industrie und Technik kommen sie als Dichtungen sowie zur Schwingungs- und Schalldämpfung zum Einsatz. Und im Konsumbereich sind sie als Materialien für Reinigungs- und Pflegeschwämme unverzichtbar.

Polyurethane zählen zu den Reaktionskunststoffen. Ein PUR-Reaktionssystem besteht i.d.R. aus zwei Rohstoffkomponenten und Zusatzstoffen wie Farbpigmenten, Füllstoffen sowie – bei Schaumstoffen – Treibmittel. Bei den Rohstoffkomponenten handelt es sich um Polyole und Isocyanate. Werden sie mit dem Treibmittel vermischt, so reagieren sie zu PUR. Dabei bildet das Treibmittel Gaseinschlüsse, die zu den Zellen bzw. Poren im Schaumstoff führen. PUR-Schaumstoffe existieren je nach Anwendungszweck in verschiedenen Härtegraden, von weich über halbhart bis hart.

Bei PUR-Schaumstoffen handelt es sich um offenzellige Schaumstoffe. D.h. dass in der letzten Phase des Schäumvorgangs die Zellwände aufplatzen. Grundsätzlich unterscheidet man je nach verwendeten Polyolen zwischen Polyester- und Polyether-Schaumstoffen, die sich durch ihre jeweiligen technischen Eigenschaften unterscheiden. Darüber hinaus unterscheiden sich PUR-Schaumstoffe hauptsächlich in ihrem Raumgewicht, ihrer Stauchhärte und ihrer Zellstruktur.

Das Raumgewicht bezeichnet die Dichte eines Schaumstoffs und wird im Allgemeinen in Kilogramm pro Kubikmeter angegeben. Die Stauchhärte gibt an, wie „fest“ ein Schaumstoff ist, d.h. wieviel Kraft notwendig ist, um ihn zusammenzupressen. Sie wird üblicherweise in Kilopascal angegeben. Die Zellstruktur schließlich beeinflusst die mechanischen Eigenschaften des Schaumstoffs und wird beim Schäumprozess gezielt gesteuert. So wird bei Filterschaumstoffen i.d.R. eine sehr regelmäßige und offene Zellstruktur angestrebt, wobei die Zellgröße je nach Einsatzzweck variiert. Bei Schwamm-Schaumstoffen wird dagegen die unregelmäßige Zellstruktur eines Naturschwamms nachgebildet, um eine möglichst hohe Flüssigkeitsaufnahme zu gewährleisten.

Die Makro-Aufnahmen auf dieser Seite sollen Ihnen einen Eindruck von den Besonderheiten der verschiedenen Schaumstoffe vermitteln. Um die unterschiedlichen Zellgrößen und -strukturen zu verdeutlichen, wurde immer derselbe Bildausschnitt gewählt. Selbstverständlich stehen außer den abgebildeten Typen noch zahlreiche weitere zur Verfügung.

Ester-Schaumstoffe

• Raumgewichte von 18 bis 60 kg/cbm
• sehr regelmäßige Zellstruktur
• gute Stoßabsorption dank hoher Festigkeit
• gute UV-Resistenz
• hohe Beständigkeit gegen Öle, Fette und Lösungsmittel

Ether-Schaumstoffe

• Raumgewichte von 16 bis 80 kg/cbm
• offene Zellstruktur
• hohe Elastizität bei ausgeprägtem Rückstellvermögen
• extrem weiche bis sehr feste Stauchhärte
• gute Tragfähigkeit
• hohe Beständigkeit gegen Wasser und wässrige Flüssigkeiten
• vergleichsweise hohe Beständigkeit gegen Säuren und Laugen

Filter-Schaumstoffe

• gesteuerte, vollkommen offene Zellstruktur
• Zellgrößen von 10 bis 90 PPI (pores per inch)
• wirksame Luft- und Wasserfiltration

Schwamm-Schaumstoffe

• naturschwammähnliche Zellstruktur
• mit oder ohne hydrophile Einstellung
• hohe Reißfestigkeit für Spezialschwämme
• große Farbvielfalt für Konsum und Werbung